Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt folgten der Einladung der zur bundesweiten Fachtagung der Moderatoren der Fernfahrerstammtische.
Als besonderer Gast wurde Rainer Bernickel – man könnte ihn den Gründungsvater der Stammtische nennen – eingeladen. Dieser nahm mit 78 Jahren die 700 km lange Reise nach Ostritz auf sich. Ebenfalls keine kurze Anfahrt hatte der jetzt pensionierte Chefinspektor der Salzburger Landesverkehrsabteilung– der sich auf Privatrechnung das Moderatorentreffen in Ostritz nicht entgehen lassen wollte, auch, um dabei die Gelegenheit zu nutzen, EPHK a.D. Martin Hottinger ein „dienstliches LebeWohl“ und „Herzlich Willkommen im Pensionsstand“ zu wünschen.
Die ersten deutschen Fernfahrerstammtische fanden bereits in den ganz frühen 2000er Jahren statt, entwickelten sich jedoch unterschiedlich. Aktuell gibt es insgesamt 21 Fernfahrerstammtische. Diese werden in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern durchgeführt. Die ursprünglich auch in Polen, Österreich, Niederlande und Großbritannien geplanten Stammtische finden allerdings keinen Zuspruch mehr, soweit bekannt. In vielen Bundesländern sind inzwischen jüngere Kolleginnen und Kollegen in die Fußstapfen der Gründer getreten. Letztmalig hatten diese im Jahr 2019 die Möglichkeit, sich untereinander bundesübergreifendauszutauschen.
Herr LPD Mirko Göhler nahm sich die Zeit, die Teilnehmer im Namen der Polizeidirektion Görlitz willkommen zu heißen und ihnen für die bisherige Präventionsarbeit zu danken. Verbunden mit dem Wunsch, die Arbeit zwischen Polizei und Kraftfahrern bzw. Unternehmern aus dem Speditionsgewerbe erfolgreich und auf Augenhöhe weiter zu gestalten, erging ein Dank auch seitens POR Wolfhard Hack, Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums, an die anwesenden Moderatoren.
Zwei Impulsvorträge zum Thema Ablenkung und Radverkehr im städtischen Bereich waren fesselnd und informativ, kurzweilig aber auch fordernd für die Teilnehmer. Jeder der Moderatoren hatte schon allein durch diese Vorträge und die gegebenen Impulse die Möglichkeit, eine Vielzahl von neuen Themen für eigene Stammtische abzuleiten. Am Nachmittag wurden im Rahmen weiterer Gespräche – unter anderem auch mit einem Vertreter des BGL (Bundesverband für Güterverkehr und Logistik) Ideen und Erfahrungen ausgetauscht.
Die niedersächsische Kollegin POKin Andrea Möller, die nach Martin Hottinger die neue Koordinatorin der bundesweiten Stammtische ist, stellte in diesem Zusammenhang neben einer neuen Homepage, einem neuen Stammtischpass auch noch einmal den gemeinnützigen Verein DocStop e.V. vor. Dieser wurde 2007 gegründet,um Fernfahrern die „auf Tour sind“ die Möglichkeit zu bieten, im Bedarfsfall europaweit Zugang zu Ärzten zuhaben.
Im Ergebnis waren sich alle einig: Nichts geht, auch in Zeiten von WebEx und sonstigen Video-Formaten, über den persönlichen Austausch, individuelle Gespräche und das Herstellen von Kontakten. Die Oberlausitz kann stolz sein: Sie hat tatsächlich den bundesweit am besten besuchten Fernfahrerstammtisch. Ein ganz besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des IBZ Kloster St. Marienthal in Ostritz. Für das Jahr 2025 plant Sachsen-Anhalt ein Treffen – spätestens jedoch 2026 möchte Niedersachsenein Treffen organisieren.
(Tino Hauswald, gekürzt)